Über meine Skulpturen
Inhaltlich setze ich mich in meinen aktuellen Arbeiten mit dem Mensch auseinander in seiner Sehnsucht, aus dem Gefängnis seines Ichs, seiner Probleme und Zwänge hinaus zu gelangen in die Freiheit. Meine Skulpturen zeigen die Verletzlichkeit des Menschen, aber gleichzeitig auch die Stärke die daraus erwachsen kann. Dabei löse ich die menschliche Gestalt fast auf und doch bleiben die Skulpturen von der realen Gestalt beeinflusst. In dieser Thematik sind insbesondere Skulpturen in Ton, Alabastergips und Bronze entstanden.
Parallel arbeite ich immer wieder in Stein. Überwiegend ohne Skizze oder Modell entwickele ich die Skulpturen in ihrer Konkretheit intuitiv, trete in einen Dialog mit dem Stein und lasse mich von seiner Form und Beschaffenheit leiten. Das haptische Erleben, das „Erfühlen“ des Steins, und die Langsamkeit in der Bearbeitung von Hand ist dabei für mich wichtiger Teil des Schaffensprozess‘. So entsteht die Idee immer klarer aus dem Stein und wird schließlich sichtbar.
„Judith Wohlgemuth thematisiert vielfältige Übergänge von einer Realität zur anderen, in der das Wort „konkret“, das aus dem lateinischen Ursprung heraus das Zusammenwachsen meint, sich einerseits auf das anorganische Gefüge des Materials bezieht, andererseits auf die organische Gestalt, die sie dem Stein entnimmt, oft abstrahiert, aber als Wirkliches erkennbar.“
2015 Dr. Jutta Höfel, Ausstellung in der Galerie K1, Wuppertal